4 Fotos
Zeitgemäße Ergänzung zu Zivilschutzsirenen
Bevölkerungswarnsystem via Handy: "AT-Alert" startet in Österreich in den Testbetrieb
Online seit 05.09.2024 um 17:59 Uhr
Das österreichweite Warnsystem für die Bevölkerung via Handy "AT-Alert" startet am Montag (09.09.2024) nach langen Verzögerungen in den Testbetrieb.
"In Österreich startet mit 09. September 2024 die Testphase für das neue Bevölkerungswarnsystem, den sogenannten "AT-Alert", bei der Testwarnungen an Mobiltelefone ausgesendet werden können. Ab diesem Zeitpunkt kann es auch in Oberösterreich dazu kommen, dass die Landeswarnzentrale Nachrichten - eindeutig als Testwarnungen formuliert - an Mobiltelefone in einzelnen Gebieten aussendet. Systembedingt können Bürgerinnen und Bürger in Grenznähe auch Warnungen des Nachbar-Bundeslandes erhalten", so das Land Oberösterreich am Donnerstag in einer Presseaussendung.
Jahrelang wurde bereits an der Einführung des Systems geplant und gearbeitet, in den letzten Jahren kam es dabei immer wieder zu Verzögerungen.
Die Nachrichten werden dabei via "Cell Broadcast" ausgesandt, vereinfacht ausgedrückt, sendet ein Handymast die Nachricht an alle Empfänger, die in Reichweite der Funkzelle sind. Es handelt sich dabei zwar um keine SMS im eigentlichen Sinne, die Nachrichtendarstellung am Handy ist aber ähnlich, wie bei einer SMS. Das Warnsystem "AT-Alert" soll als zeitgemäße und dem Stand der Technik entsprechenden Methode die Warnungen über die vorhandenen Zivilschutzsirenen ergänzen und im Notfall möglichst viele Menschen im betroffenen Gebiet über ihr Handy erreichen. Der Vorteil ist, dass im Vergleich zu einer Warnung via Zivilschutzsirenen auch Anweisungen oder eine Handlungsempfehlung unmittelbar ausgesendet wird.
"Meldungen können bei Naturgefahren wie Stürmen oder Hochwassern, bei bedrohlichen technischen Gefahren wie Chemieunfällen oder bei bedrohlichen polizeilichen Situationen ausgelöst werden. Die höchste Warnstufe, der Notfallalarm, ist standardmäßig eingeschaltet und kann auch nicht ausgeschaltet werden. Durch höchste Sicherheitsstandards ist gewährleistet, dass nur die zuständigen Behörden Meldungen über "AT-Alert" aussenden lassen können", so das Land Oberösterreich weiter.
Ausgelöst werden können die Warnungen von den neun Landeswarnzentralen der Bundesländer beziehungsweise der Feuerwehren sowie durch das Bundesministerium für Inneres.
Am 05. Oktober 2024, an dem heuer auch der jährliche Zivilschutz-Probealarm stattfindet, soll das neue Warnsystem dann offiziell in Vollbetrieb gehen.
Die verschiedenen Warnstufen sind:
- Notfallalarm
- Extreme Gefahr
- Erhebliche Gefahr (Android)/Ernste Gefahr (iPhone)
- Gefahreninformation
- Abgängige Personen (Android)/Vermisste Personen (iPhone)
- Testwarnung
- Übungswarnung (nur iPhone).
Die höchste Warnstufe (Notfallalarm) kann im Einstellungsmenü der Endgeräte nicht deaktiviert werden, sie ist standardmäßig bei allen Mobiltelefonen aktiviert und kann auch nicht ausgeschaltet werden.
Foto: laumat/Matthias Lauber
Foto: laumat/Matthias Lauber
Bilderstrecke
Links
Downloads
von Matthias Lauber
am 05.09.2024 um 17:33 Uhr erstellt,
am 05.09.2024 um 17:59 Uhr veröffentlicht,
am 05.09.2024 um 17:59 zuletzt aktualisiert.