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2.000 Personen geschleust: Erfolgreicher Schlag gegen grenzüberschreitender Schleuserkriminalität

In einer länderübergreifenden Zusammenarbeit ist es den Polizeibehörden in Deutschland und Österreich gelungen, eine international agierende Schleuserbande zu zerschlagen.

Matthias Lauber
Lokalredaktion

09.12.2024, 16:51 Uhr

Österreich/Deutschland/Dänemark/Niederlande/Schweden/Serbien/Ungarn. In einer länderübergreifenden Zusammenarbeit ist es den Polizeibehörden in Deutschland und Österreich gelungen, eine international agierende Schleuserbande zu zerschlagen. Die Ermittlungen, die ihren Ursprung in einer Kontrolle der Bundespolizei im Oktober 2023 in Jandelsbrunn (Bayern, Deutschland) hatten, führten zu umfassenden Erkenntnissen über die Struktur und Arbeitsweise der kriminellen Organisation. Am 17. Oktober 2023 kontrollierte die Bundespolizei im Bereich der deutsch-österreichischen Grenze ein Fahrzeug. Im Fahrzeug befanden sich zwei Schleuser und vier geschleuste Personen aus der Türkei. Diese Feststellungen waren der Beginn intensiver länderübergreifender Ermittlungen. Die Auswertung der sichergestellten Mobiltelefone der Tatverdächtigen ergab eine weit verzweigte Schleuserstruktur. Im Zuge der einjährigen Ermittlungen, die von der Bundespolizei und der oberösterreichischen Polizei und dem Bundeskriminalamt geführt wurden, konnten mindestens 30 Tatverdächtige überwiegend syrischer Herkunft identifiziert werden. Zu den Hauptakteuren zählten unter anderem. 17 Schleuserfahrer (unter anderem aus Schweden und Dänemark), sieben "Hawala-Banker", die illegale Geldflüsse ermöglichten, zwei Wohnungsvermittler für sogenannte "Bunkerwohnungen", ein Fuhrparkverwalter sowie weitere Koordinatoren und Führungspersonen. Die Bande schleuste rund 2.000 Personen entlang der Balkanroute nach Mitteleuropa zwischen Frühjahr und November 2023. Dabei erzielten sie schätzungsweise Vier Millionen Euro Einnahmen. Dank der engen Zusammenarbeit mit internationalen Polizeibehörden in Serbien, Ungarn, Schweden, Dänemark und den Niederlanden konnten mehrere führende Mitglieder festgenommen und vor Gericht gestellt werden. Im November 2024 verurteilte das Landgericht Passau (Deutschland) den Haupttäter zu einer Freiheitsstrafe von fünf Jahren und sieben Monaten. Auch weitere Mitglieder wurden in Deutschland und Österreich zu mehrjährigen Haftstrafen verurteilt. Einige Mittäter befinden sich noch in Untersuchungshaft oder werden international gesucht. Die Schleuserbande agierte professionell und arbeitsteilig, setzte häufig verkehrsuntaugliche Fahrzeuge ein, was die Sicherheit der geschleusten Menschen - darunter viele Kinder - massiv gefährdete. Für illegale Geldtransfers nutzten sie "Hawala-Büros", die anonym und außerhalb des Bankensystems operieren. Der Erfolg der Ermittlungen verdeutlicht die Effektivität internationaler Polizeizusammenarbeit, die die Strukturen der Schleuserkriminalität erheblich störte. Die Ermittlungen dauern in Österreich teilweise noch an, um weitere Täter vor Gericht zu bringen und zusätzliche Hintermänner der Geldströme aufzudecken, berichtet die Polizei.

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