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Letzter Einsatz für Airmed 2 aus Scharnstein
Online seit 03.10.2010
Heute Sonntag startete der Rettungshubschrauber Airmed 2 aus Scharnstein zu seinem letzten Einsatz. Notarzt Dr. H. Lehner erzählt, dass eine Frau mit schweren Herzproblemen mit dem Rettungshubschrauber von Vorchdorf auf schnellstem Weg ins Klinikum Wels geflogen wurde. Um 18.39 meldete Airmed 2 bei der Rettungsleitstelle seine Einsatzbereitschaft ab.
Im Mai des vergangenen Jahres richtete die Firma Flymed GmbH unter der Leitung von Primarius Dr. Günther Schamp in Gschwandt einen Rettungshubschrauberstützpunkt ein um die Versorgung im Salzkammergut sicherzustellen, nachdem in Ebensee der Rettungshubschrauberstützpunkt einer anderen Firma aufgelöst wurde. Im Oktober des vergangenen Jahres wurde der Stützpunkt vom Flugplatz Gschwandt auf den Flugplatz Scharnstein verlegt, um auch während der Nebelsaison im Seengebiet starten zu können.
Seit heuer müssen aufgrund einer neuen Luftfahrtverordnung sämtliche Notarzthubschrauber höheren Anforderungen entsprechen, weswegen eine BK117 B2 geleast werden muss. Dieser, aus der Fernsehsendung "Medicopter 117" bekannte Hubschrauber, hob in den letzten eineinhalb Jahren zu über 600 Einsätzen ab. Für Bewunderung sorgte erst kürzlich eine Bergung kurz vor Dämmerungseinbruch am Traunstein durch das Team von Airmed 2. Die hohen Leasingkosten der Ersatzhubschrauber, aufgrund der neuen Luftfahrtverordnung, sowie die niedrigen Tarife die von den Kassen für Einsätze gezahlt werden führten zu einem hohen Defizit und es wurde beschlossen den Hubschrauberstützpunkt aufzugeben.
Der leitende Notarzt, Dr. Lehner, beschreibt, dass beispielsweise bei einer erfolglosen Reanimation der Aufwand nicht verrechnet werden kann. Jedoch werden bei einer Reanimation sehr teure Medikamente verabreicht. Weiters kann auch der Aufwand nicht in Rechnung gestellt werden, wenn ein Hubschrauber, der bereits am Weg zum Patienten ist, storniert wird. Notarzt Dr. Lehner, Bürgermeister Raffelsberger, der Leiter des Flugplatzes sowie das gesamte Airmed 2 – Team sind traurig, dass der Rettungshubschrauber aufgegeben werden muss und alle blicken auf eine gemütliche Stützpunktatmosphäre zurück, die es kaum woanders jemals gegeben hat.
Bürgermeister Rudolf Raffelsberger erklärt, dass Airmed 2, trotz anfänglicher Beschwerden einiger Anwohner des Flugplatzes wegen des Fluglärms, eine Bereicherung nicht nur für Scharnstein sondern für die gesamte Region war und unterstreicht die Wichtigkeit für eine schnelle medizinische Versorgung, was alleine die Zahl der Einsätze zeigt. Viele Menschen konnten dadurch gerettet und bestmöglich versorgt werden.
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von Matthias Lauber
am 03.10.2010 erstellt.