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Pressekonferenz nach der Tragödie bei einem Zeltfest
Landesfeuerwehrkommandant Kronsteiner: "Plötzlich in einem Katastrophenfilm gelandet"
Online seit 20.08.2017 um 10:15 Uhr, aktualisiert am 21.08.2017 um 00:15 Uhr
Bei einer Pressekonferenz in St. Johann am Walde (Bezirk Braunau am Inn) schilderten am Sonntag die Verantwortlichen der Einsatzkräfte sowie der Bürgermeister gesammelt ihre dramatischen Eindrücke.
"Leid, dass zum einem nicht mehr gut machen kann, nur mehr versuchen kann aufzuarbeiten. Wir leben und fühlen mit, mit allen, die sich auf der einen Seite am Weg der Genesung befinden, auf der anderen Seite da und dort wirklich noch mit ihrem Leben kämpfen, aber auch mit jenen, die den Menschen Fröhlichkeit schaffen wollte, das Jahrzehnte schon getan haben und plötzlich in einem Katastrophenfilm gelandet sind und damit umzugehen haben," so Dr. Wolfgang Kronsteiner, Landesfeuerwehrkommandant Oberösterreich, einleitend zur Pressekonferenz.
"Wir sind betroffen, zutiefst betroffen, über unsere Todesopfer und wir sind bei den Angehörigen. Die eigenen Feuerwehrkammeraden, die verteilt in den Krankenhäusern, teilweise mit schwersten Verletzungen derzeit versorgt werden und auch hinein in die eigene Familie," leitet Erich Feichtenschlager, Kommandant der Feuerwehr Frauschereck sichtlich betroffen sein Statement ein und berichtet, dass diese Sturmböe nicht vorhersehbar war. "Es waren zwei Böen, die das Zelt sofort weggeblasen haben. Ich habe mich umgedreht und habe dann geschaut, da war kein Zelt mehr. Ich habe zweimal geschaut, weil man natürlich das garnicht glauben kann, was da passiert in dieser kurzen Zeit. Sie müssen sich vorstellen, meine gesamte Familie, meine Frau, meine drei Töcher, meine zwei Schwiegersöhne - das ist der erste Gedanke, den man hat - sie haben als Feuerwehrkommandant keine Möglichkeit sich hier auf ihre Familie zu konzentrieren, sondern sie müssen schauen, wie wickeln wir den Einsatz ab und sie müssen sich auch vorstellen, sie haben als Feuerwehrkommandant zu diesem Zeitpunkt keine Mannschaft," so Feichtenschlager weiter. In den folgenden Minuten lief eine große Rettungsaktion an.
"Das war nicht erkennbar, es gibt es doch, soetwas wie höhere Gewalt. Da hat uns die Natur auf dramatische Weise gezeigt, wie schwach und verletzbar wir wirklich sind," ergänzt Landesfeuerwehrkommandant Kronsteiner.
Gerhard Berger, Bürgermeister von St. Johann am Walde bekräftigt nochmals, dass da Fest zum 38. Mal stattgefunden hat und so wie er den Feuerwehrkommandant kennt, Sicherheit oberstes Gebot ist und die Naturgewalt nicht voraussehbar war, es habe aber niemand damit gerechnet, dass das in so einer Katastrophe endet.
Videostrecke
Pressekonferenz nach Tragödie bei Zeltfest | Dauer: 9:15 | 20.08.2017
Film: laumat.at | Kamera: Matthias Lauber | Schnitt: Matthias Lauber
Foto: laumat.at/Matthias Lauber
Foto: laumat.at/Matthias Lauber
Foto: laumat.at/Matthias Lauber
Foto: laumat.at/Matthias Lauber
Die Reste des Festzeltes waren Sonntagnachmittag bereits abgebaut.
Foto: laumat.at/Matthias Lauber
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von Matthias Lauber
am 20.08.2017 um 10:15 Uhr erstellt,
am 21.08.2017 um 00:15 zuletzt aktualisiert.