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Jugendliche demonstrierten für Veranstaltungszentrum in Pollham
Online seit 23.02.2012
In Pollham wurde am Donnerstagabend demonstriert. Grund der Demonstration ist das geplante Veranstaltungszentrum, für welches bereits 2009 die Spatenstichfeier stattfand. Gebaut wurde es allerdings bis heute nicht. "Keine Luftschlösser in Pollham," konnte man beispielsweise auf einem Demo-Plakat lesen. Nun sind laut Angaben der Befürworter bereits rund 200.000 € in das Projekt geflossen. Statt dem Veranstaltungszentrum für alle Vereine wird nun allerdings ein Feuerwehrhaus gebaut.
Im Jahr 2007 genehmigte der Gemeinderat mit dem amtierenden Bürgermeister Johann Giglleitner das Projekt, 2009 fand die Spatenstichfeier statt. Seitdem laufen die Bewilligungsverfahren, die Bezirkshauptmannschaft hat positiven Wasserrechtsbescheid für den Bau des Veranstaltungszentrums ausgestellt. Gegen diesen Bescheid hat jetzt jedoch derselbe Bürgermeister, welcher seit der letzten Wahl mit einer eigenen Liste im Gemeinderat sitzt und nicht mehr bei der ÖVP ist, Berufung eingelegt. Er ist nun gegen das Projekt. Für Donnerstagabend wurde nun eilig eine Gemeinderatssitzung einberufen, in der Hoffnung, dass viele Veranstaltungszentrum-Befürworter wegen der Semesterferien auf Urlaub sind und nun die neuen Pläne in deren Abwesenheit möglichst schnell abgehandelt werden können.
Vor allem die jüngeren Einwohner der 969 Einwohner-Gemeinde Pollham wollten dabei nicht einfach nur zusehen und organisierten eine Demonstration vor dem Gemeindeamt. "Pollham braucht einen Treffpunkt - einen Ortskern, wo Veranstaltungen durchgeführt werden können und die Pollhamer Bevölkerung zusammenkommt, für den Erhalt der Lebensqualität im Ort." so Ralph Kapsammer, Vertreter der Jugendinitiative für das Veranstaltungszentrums. Wenn dieses Veranstaltungszentrum nicht gebaut werden wird, würden die aktiven Pollhamer Vereine die klaren Verlierer sein. Der Bürgermeister spiele sie skrupellos gegeneinander aus.
Einige Mitglieder der anderen Gemeinderatsfraktionen kamen für die Sitzung extra aus dem Skiurlaub zurück, verhindert werden konnte die Abänderung des Bauvorhabens allerdings leider nicht. Sieben Gemeinderatsmitglieder stimmten nun für den Bau des Feuerwehrhauses mit Musikprobenraum anstatt des Veranstaltungszentrums. Einige Gemeinderäte haben daraufhin die Gemeinderatssitzung enttäuscht verlassen. Damit sind die bereits ausgegebenen 200.000 € wohl der teuerste Wahlkampfgag Oberösterreichs gewesen.
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von Matthias Lauber
am 23.02.2012 erstellt.