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Menschenrettung: Lenker aus Fahrerkabine befreit
Gefahrstoff-LKW auf Innkreisautobahn bei Meggenhofen schwer verunfallt
Online seit 30.11.2022 um 20:07 Uhr, aktualisiert am 01.12.2022 um 20:50 Uhr
Ein Gefahrstoff-LKW ist Mittwochabend auf der A8 Innkreisautobahn bei Meggenhofen (Bezirk Grieskirchen) verunfallt. Der eingeklemmte Lenker konnte aus der Fahrerkabine befreit werden.
Ein LKW mit einer äußerst problematischen Gefahrstoffladung - einem entzündbaren flüssigen Stoff, der zudem giftig und ätzend ist - ist Mittwochabend auf der A8 Innkreisautobahn im Gemeindegebiet von Meggenhofen verunfallt. Der LKW stürzte im Bereich der Böschung um. Ersten Angaben nach soll zwar zum Glück kein Stoff ausgetreten sein, die Einsatzkräfte mussten trotzdem äußerst vorsichtig vorgehen.
"Ein 70-jähriger deutscher Staatsbürger lenkte sein Tanksattelkraftfahrzeug am 30. November 2022 gegen 17:40 Uhr auf der A8 Innkreisautobahn Richtung Suben. Die Beladung bestand aus 25 Tonnen Glycerinphase (Gefahrgut, entzündlich, giftig, ätzend). Auf Höhe Meggenhofen kam der 70-Jährige laut Zeugenaussage plötzlich rechts von der Fahrbahn ab, fuhr einige Meter durch den Straßengraben, prallte gegen eine steinerne Böschung und kam daraufhin entlang dieser zum Stillstand. Der schwer verletzte Mann wurde im Fahrzeug eingeklemmt und musste von der Feuerwehr befreit werden. Er wurde nach der Erstversorgung durch den Notarzt in das Klinikum Wels eingeliefert. Das Fahrzeug wurde erheblich beschädigt, jedoch trat kein Gefahrengut aus dem Tankanhänger aus. Lediglich der Treibstofftank wurde aufgerissen und Dieselkraftstoff trat ins Erdreich aus. Auf Grund der hohen Gefährlichkeit des Gefahrengutes wurde die Fahrtrichtung Suben für den Verkehr komplett gesperrt. Eine Umleitung über die Autobahnausfahrt Pichl bei Wels wurde eingerichtet. Das Gefahrengut musste vor der Bergung aus dem beschädigten Tankanhänger umgepumpt werden. Dazu musste auch die Richtungsfahrbahn Graz für mehrere Stunden gesperrt werden. Über Anordnung des Journaldienstes der Bezirkshauptmannschaft Grieskirchen wird das kontaminierte Erdreich am Vormittag des 01. Dezember 2022 abgetragen", berichtet die Polizei.
Insgesamt standen Einsatzkräfte von sechs Feuerwehren im Einsatz - darunter ein Gefährliche Stoffe-Stützpunkt der Feuerwehr mit Spezialausrüstung. Für die nachrückenden Kräfte gestaltete sich die Zufahrt äußerst schwierig, weil ein Durchkommen in der Rettungsgasse stellenweise nur mit äußerster Geduld und dem Umsortieren der Fahrzeuge möglich war.
"Bei der Ankunft ist uns gleich ins Auge gestochen, dass ein Gefahren-LKW beteiligt ist, als einzig beteiligtes Fahrzeug. Der Lenker ist im Fahrgastraum schwer ansprechbar drinnen gelegen, hat sich selbst nicht befreien können. Da haben wir dann nach Anordnung der Notärztin eine Crashrettung durchgeführt. Der Patient wurde dann dem Notarzt und dem Rettungsdienst übergeben und ins Krankenhaus abtransportiert. Die Gefahrennummern waren 368 - sprich brennbar, giftig und ätzend - noch dazu haben wird die Information bekommen, dass der Stoff, wenn er mit Wasser in Berührung kommt, reagieren könnte. So ziemlich das Blödere, was man sich auf der Autobahn vorstellen kann", schildert Alexander Köhegyi, EinsatzleiterFeuerwehr Geisensheim.
In weiterer Folge ereignete sich dann ein schwerer Unfall auf der Gegenfahrbahn: "Ein 73-Jähriger aus dem Bezirk Perg fuhr mit seinem PKW am 30. November 2022 gegen 20:05 Uhr auf der A8 Innkreisautobahn Richtung Voralpenkreuz. Im Gemeindegebiet von Meggenhofen wurde aufgrund eines Verkehrsunfalles auf der entgegengesetzten Richtungsfahrbahn mit einem Gefahrguttransporter eine Verkehrsumleitung über die Betriebsumkehr Meggenhofen eingerichtet. Diese benützte zu diesem Zeitpunkt ein 54-jähriger niederländischer Staatsbürger mit seinem LKW. Während dieser sein Sattelkraftfahrzeug von der Betriebsumkehr nach rechts auf die Fahrbahn der A8 Innkreisautobahn lenkte, dürfte dies der 73-Jährige übersehen haben und kollidierte mit der linken Anhängerseite. Da Polizisten zu dieser Zeit auf der gegenüberliegenden Richtungsfahrbahn mit der Unfallaufnahme des verunglückten Gefahrguttransporters beschäftigt waren, nahmen diese ebenfalls den Zusammenprall durch einen lauten Knall sowie durch den sich rasch aufbauenden Stau wahr, wobei umgehend zwei Streifen der Autobahnpolizei zur Unfallstelle zufuhren. Beide Lenker gaben an, sich bei dem Unfall nicht verletzt zu haben", so die Polizei zum zweiten Unfall.
Die A8 Innkreisautobahn ist in Fahrtrichtung Passau derzeit im Bereich der Unfallstelle zwischen der Autobahnauffahrt Pichl bei Wels und der Autobahnabfahrt Meggenhofen totalgesperrt.
Nach dem zweiten Unfall war auch die Gegenrichtung - in Fahrtrichtung Voralpenkreuz - gesperrt, der Stau reichte bis Aistersheim zurück. Für die Dauer der Umpumparbeiten war die Autobahn aus Sicherheitsgründen neuerlich - zwischen Haag am Hausruck und Pichl bei Wels auch in Fahrtrichtung Knoten Voralpenkreuz gesperrt.
Videostrecke
Gefahrguttransporter verunfallt | Dauer: 3:44 | 30.11.2022
Film: laumat.at | Kamera: Matthias Lauber | Schnitt: Matthias Lauber
Alexander Köhegyi, Feuerwehr Geisensheim | Dauer: 1:33 | 30.11.2022
Film: laumat.at | Kamera: Matthias Lauber | Schnitt: Matthias Lauber
Foto: laumat.at/Matthias Lauber
Foto: laumat.at/Matthias Lauber
Foto: laumat.at/Matthias Lauber
Foto: laumat.at/Matthias Lauber
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Alexander Köhegyi, Einsatzleiter Feuerwehr Geisensheim
Foto: laumat.at/Matthias Lauber
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von Matthias Lauber
am 30.11.2022 um 19:54 Uhr erstellt,
am 30.11.2022 um 20:07 Uhr veröffentlicht,
am 01.12.2022 um 20:50 zuletzt aktualisiert.