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vom 01.04.2025 03:33
Bestandsbrücke noch vor Fertigstellung der neuen Brücke am Ende ihrer Lebensdauer
Fledermaus und Mittelspecht: Neubau der Donaubrücke bei Mauthausen verzögert sich erneut
Der Neubau der Donaubrücke bei Mauthausen (Bezirk Perg) bis 2027 wird sich aufgrund der Vertagung des andauernden Verfahrens beim Bundesverwaltungsgericht nicht mehr ausgehen.
Mauthausen/St. Pantaleon-Erla. Der Neubau der Donaubrücke zwischen Mauthausen (Bezirk Perg) und St. Pantaleon-Erla (Bezirk Amstetten, Niederösterreich) bis 2027 wird sich aufgrund der Vertagung des andauernden Verfahrens beim Bundesverwaltungsgericht nicht mehr ausgehen. Das hat nun drastische Folgen. Spätestens im Jahr 2027 muss die alte Brücke aus statischen Gründen gesperrt werden. Ein Sperre der Brücke mit langen Umwegen für den Verkehr scheint nun bereits unumgänglich zu sein.
Wie seitens der Landespolitik am Mittwochnachmittag mitgeteilt wurde, ergibt sich durch die Verzögerungen im Verfahren um die neue Donaubrücke nun das Problem, dass die alte Donaubrücke noch vor der Fertigstellung der geplanten neuen Brücke ihr Lebensende erreichen wird. Nun muss der Tragwerkstausch an der Bestandsbrücke vorbereitet werden. Eine mehrmonatige Totalsperre - vermutlich im Sommer 2028 - scheint nun unumgänglich. Seit 2018 laufen konkrete Planungen für einen Neubau einer Donaubrücke bei Mauthausen. Geplant war bisher, dass die neue Brücke fertiggestellt sein soll und dann mit einer umfangreichen Sanierung der Bestandsbrücke - neben der B123 Mauthausener Straße verläuft über die Brücke auch eine Bahnstrecke der Donauuferbahn - begonnen wird. Das Bundesverwaltungsgericht hat nun die Verhandlung quasi gestoppt und fordert weitere Nachbesserungen beim Naturschutz ein. Eine Neukartierung des Mittelspechts, die Quantifizierung von Baumhöhlen- und Spaltenquartieren für Fledermäuse und die Erhebung der Fledermausflugrouten werden darin gefordert, wie das Land Oberösterreich mitteilt. Für die Bevölkerung im Mühlviertel sowie den Wirtschaftsstandort in der Region wird dies erhebliche Folgen haben, da aufgrund der Bauverzögerungen die Bestandsbrücke noch vor der Fertigstellung der neuen Brücke ihr Lebensende erreichen wird.
Kritik an der Vorgehensweise kommt sowohl von den zuständigen Landesräten aus Oberösterreich, als auch aus Niederösterreich.
"Die Brücke Mauthausen ist essenziell für den Lebens- und Wirtschaftsraum - deshalb ist bedauerlich, dass es nun zu neuerlichen Verzögerungen kommt."
Thomas Stelzer (ÖVP) Landeshauptmann Oberösterreich
"Es ist nur mehr schwer nachvollziehbar, wie aufwändig, langwierig und zeitintensiv Gerichtsverfahren zu Infrastrukturprojekten aufgrund völlig überbordender Regularien geführt werden müssen. Leidtragende sind die staugeplagte Bevölkerung vor Ort und die Betriebe in der Region. Es gilt jetzt, mit Hochdruck die bestehende Brücke zu sanieren und gleichzeitig das mittelfristige Ziel, eine zusätzliche Donaubrücke, nicht aus den Augen zu verlieren."
Johanna Mikl-Leitner (ÖVP) Landeshauptfrau Niederösterreich
"Hier geht es nicht um den Schutz einzelner Tierarten, der selbstverständlich gewährleistet sein muss, sondern um das gezielte und missbräuchliche Ausnutzen des Rechtssystems. Einzelne setzen alles daran, das Projekt zu verzögern - auf Kosten der überwiegenden Mehrheit in der Bevölkerung, die dringend auf eine funktionierende Infrastruktur angewiesen ist. Das Infrastrukturressort wird mit voller Kraft an der raschen Umsetzung des Tragwerkstauschs arbeiten und zeitgerecht ein Maßnahmenkonzept präsentieren. Den Menschen in der Region sind diese Einschränkungen leider nicht zu ersparen, aber unser Ziel, eine sichere und leistungsfähige Verkehrsverbindung für die Zukunft zu errichten, bleibt aufrecht."
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