Kurzmeldung
Suchtgiftdealer-Netzwerk ausgehoben
Online seit 22.05.2018 um 14:58 Uhr
Aufgrund von vertraulichen Informationen startete daie Polizei im September 2017 mit ihren Ermittlungen. Ein 30-jähriger Asylwerber aus Afghanistan steht hier im Verdacht bereits im Jahr 2015 und mit Hilfe von Landsleuten ein österreichweites Suchtgift-Netzwerk aufgebaut zu haben. Kern der Information war, dass der Afghane wöchentlich teilweise selbst, teilweise über von ihm beauftragte Kuriere bis zu sechs Kilogramm Marihuana aus Tschechien nach Österreich einführe. Dieses Suchtgift wurde in einer Linzer Wohnung gebunkert und von dort aus über Mittelsmänner vorwiegend im Raum Linz und Wels in Verkehr gesetzt. Der Beschuldigte werde in der afghanischen Community respektvoll "Boss" genannt, war aufgrund seines Vermögens in der Lage Kredite zu vergeben und versuchte ständig, Mitglieder für seine Organisation zu rekrutieren. Nachdem sich bei ersten kooperativen Ermittlungen die Informationen objektiv zu verifizieren schienen, gelang es nach und nach die Struktur der Organisation aufzuklären und den beteiligten Personenkreis zu ermitteln. Die ermittelnden Polizisten stellten fest, dass sich das Netz der Haupttäter von Vorarlberg bis Wien und von Linz nach Tschechien erstreckte. Die Gruppe verhielt sich äußerst konspirativ, verwendete ständige wechselnde Fahrzeuge und Telefonnummern und führte ihre Konversationen ausschließlich im "Paschtu"-Dialekt. Nach ersten Festnahmen von Mittelsmännern befürchtete der Haupttäter, dass "sein System kaputt gemacht werde" und beschimpfte seine Kuriere und Subverteiler als "Söhne von Eseln", wiegte sich jedoch trotzdem in Sicherheit und setzte seinen schwunghaften Suchtgifthandel fort. Nach monatelangen Ermittlungen gelang es, den aus afghanischen Asylwerbern bestehenden, hierarchisch strukturierten, gut vernetzten und überregional agierenden Drogenring zu sprengen. Weiters stellten die Polizisten Suchtgift und Erlöse aus den Suchtgiftgeschäften sicher und es gelang elf Personen - zehn Afghanen und einen türkischen Subverteiler - festzunehmen. Der Haupttäter befand sich bei seiner Festnahme im Besitz von rund 10.000 Euro und einem halben Kilogramm Cannabiskraut. Der Organisation wird die Einfuhr sowie die gewinnbringende und gewerbsmäßige Inverkehrsetzung von 480 Kilogramm Cannabiskraut zur Last gelegt. Aus den vorgenommenen Sicherstellungen errechnet sich mehr als eine 1.300-fache Überschreitung der Grenzmenge. Auch zahlreiche Suchtgiftabnehmer wurden ausgeforscht und gesondert zur Anzeige gebracht, berichtet die Polizei.
von Matthias Lauber
am 22.05.2018 um 14:58 Uhr erstellt.