Kurzmeldung
Serien-Wohnhauseinbrecher in Haft
Online seit 15.04.2024 um 16:04 Uhr
Ab Ende August 2023 war im Bezirk Vöcklabruck ein deutlicher über das übliche Maß hinausgehender Anstieg bei Wohnhauseinbrüchen erkennbar. In den darauffolgenden Wochen wurden die Fahndungsmaßnahmen und Kontrollen intensiviert, wobei festgestellt werden konnte, dass die unbekannten Täter laut Spurenlagen mindestens zwei bis drei Mal ihre kriminellen Aktivitäten auch auf das angrenzende Salzburg, hauptsächlich rund um Eugendorf und Seekirchen am Wallersee, ausdehnten. Teilweise wurden in einer Nacht bis zu sechs Wohnhauseinbrüche verübt. In weiterer Folge wurden die kriminalpolizeilichen Ermittlungen in Zusammenarbeit mit den Landeskriminalämtern Oberösterreich und Salzburg zusammengeführt und ebenso Überprüfungen im Ausland vorgenommen. Durch analytische Auswertungen und Überprüfungen wurde festgestellt, dass die Einbrüche fast ausschließlich an Freitagen sowie den darauffolgenden Samstagen begangen wurden, sodass an den darauffolgenden Wochenenden sowohl im Bezirk Vöcklabruck als auch im angrenzenden Bezirk Salzburg-Umgebung entsprechende Schwerpunktkontrollen und gezielte Fahndungsmaßnahmen gesetzt wurden. Aufgrund des Aktionsradius der Täter war außerdem davon auszugehen, dass die Täter im Bereich St. Georgen im Attergau, Mondsee oder Salzburg eine Unterkunft haben mussten, da sie in keinem Kontrollposten wahrgenommen werden konnten. Ende Dezember 2023 konnten durch die kriminalistischen Erhebungen, der Auswertungen durch die Analyse sowie aufgrund der Spurensicherung, welche eindeutig den Zusammenhang von mittlerweile 30 Wohnhauseinbrüchen ergab, erste Hinweise auf einen 44-jährigen bosnischen Staatsbürger erhoben werden. Im Zeitraum von Mitte Dezember 2023 bis zur Festnahme am 04. Februar 2024 konnten in weiterer Folge keine auf die Tätergruppierung passenden Wohnhauseinbrüche registriert werden. Da erhoben werden konnte, dass der Mann augenscheinlich zur Begehung von Wohnhauseinbrüchen eigens aus Bosnien anreiste, wurden die Fahndungsmaßnahmen diesbezüglich intensiviert und konnte am 02. Februar 2024 festgestellt werden, dass er sich mit einem 56-jährigen Landsmann im Bundesgebiet aufhielt, worauf in den beiden Bezirken Vöcklabruck und Salzburg-Umgebung Intensivmaßnahmen und Schwerpunktkontrollen gesetzt wurden. In der Nacht von 02. auf 03. Februar 2024 wurden in Neumarkt am Wallersee und Eugendorf Einbrüche in Einfamilienhäuser verübt, sodass sich bestätigte, dass die beiden Bosnier wiederum eigens zur Begehung von Wohnhauseinbruchsdiebstählen nach Österreich eingereist waren. Aufgrund dieser Erkenntnisse wurden die Fahndungsmaßnahmen am 03. Februar 2024 neuerlich intensiviert und konnte um 18:30 Uhr das mutmaßliche Täterfahrzeug, welches unbesetzt war, durch eine Streife auf einem Pendlerparkplatz in Mondsee festgestellt werden. Daraufhin wurde das Fahrzeug observiert. Nach einer 14-stündigen Vorpasshaltung konnte schließlich am 04. Februar 2024 gegen 08:50 Uhr ein Fahrzeug mit deutschen Kennzeichen, besetzt mit drei männlichen Personen, beobachtet werden, wie es sich auf das abgestellte Täterfahrzeug zubewegte und anhielt. Als Lenker fungierte ein ebenfalls 33-jähriger bosnischer Staatsbürger. Nachdem die Personen Reisetaschen in das Täterfahrzeug deponierten, wurden alle drei festgenommen. Außerdem konnte noch an Ort und Stelle Diebesgut sichergestellt werden. Aufgrund der geführten Vorerhebungen und der Hinweise auf eine mögliche Unterkunft konnte letztendlich im Gemeindegebiet von Straß im Attergau eine Mietwohnung des 33-jährigen Täters lokalisiert werden. Dort hielt sich der als selbstständiger Autoankäufer tätige Bosnier während seiner Aufenthalte in Österreich auf. Immer wenn sich das Trio zur Begehung von Wohnhauseinbrüchen telefonisch verabredeten, reisten seine beiden Komplizen eigens aus Bosnien an. Dort hatten sie in einem Nebenraum alles zur Begehung der Einbruchsdiebstähle aufbewahrt. Separate dunkle Kleidung, eigens für die Einbrüche bestimmte Schuhe, Tastenmobiltelefone mit kroatischen Wertkarten und verschiedenstes Einbruchswerkzeug. Bei ihren Vernehmungen gaben sie an, immer darauf geachtet zu haben, dass zur Tatzeit niemand im Wohnhaus anwesend sei. Das gestohlene Bargeld wurde aufgeteilt. Der 44-Jährige und der 56-Jährige sind geständig, im Zeitraum von Juli 2023 bis Februar 2024 an die 50 bis 60 Wohnhauseinbrüche begangen zu haben. Der 33-Jährige gab an, dass er die beiden erst etwa ab September 2023 zu den Einbrüchen gefahren habe. Zuvor seien sie allein unterwegs gewesen. Die Schadenssumme liegt im sechsstelligen Euro-Bereich. Die drei Bosnier sind derzeit in der Justizanstalt Wels untergebracht, berichtet die Polizei.
von Matthias Lauber
am 15.04.2024 um 16:04 Uhr erstellt,
am 15.04.2024 um 16:04 Uhr veröffentlicht.