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Zwei Tote und 120 Verletzte: Sturm fegt Festzelt in St. Johann am Walde weg
Online seit 19.08.2017 um 01:40 Uhr, aktualisiert um 14:56 Uhr
In einer Tragödie endete ein Zeltfest in St. Johann am Walde (Bezirk Braunau) in der Nacht auf Samstag. Zwei Personen starben, 120 Personen wurden verletzt, 20 davon schwer, so die aktuelle Bilanz der Polizei von Samstagmittag.
Das Unwetter am späten Freitagabend riss das große Festzelt weg. Laut Polizei befanden sich zum Zeitpunkt des Unglücks zirka 650 Besucher im Zelt. Für zwei Personen kam leider jede Hilfe zu spät. 120 Personen wurden verletzt, 20 davon schwer.
"Es war das Feuerwehrfest der Freiwilligen Feuerwehr Frauschereck, das Bierzelt. Es ist ungefähr um halb 11 unverhofft, ohne Vorzeichen der Sturm aufgekommen und hat das Zelt über den Haufen geschmissen. Es ist Panik ausgebrochen, weil keiner gewusst hat, was wirklich passiert ist. Das ärgere war weil das Licht ausgefallen ist, wie der Strom weg war. Dann hat jeder seine Angehörigen gesucht und die Schwerverletzten wurden von den Kollegen und Freunden versorgt. Es war zuerst ein Chaos, einige Mitglieder der Feuerwehr Frauschereck sind dann zum nahegelegenen Feuerwehrhaus, haben das Feuerwehrauto geholt, haben Licht gemacht und haben dann die Verletzten erstversorgt," schildert Gerhard Berger (SPÖ), Bürgermeister St. Johann am Walde, die dramatischen Momente, welche er selbst im Zelt miterlebt hat.
"Die Informationen von den Wetterdiensten waren so, dass eine Witterung hereinzieht über Bayern, aber dass so ein massiver Sturm schlagartig einsetzt, war nicht vorhergesagt. Innerhalb kürzester Zeit hat es alles durcheinandergewirbelt. Wir haben viele viele Straße, die unmittelbar nach dem Sturm freigemacht werden mussten und es hat uns sehr betroffen, dass wir lange Zeit nicht anrücken konnten zum Unfallort in Frauschereck zur Unterstützung der örtlichen Kräfte. Die örtlichen Kräfte haben sich formiert und haben zum einen Beleuchtung aufgebaut und Verletzte gesucht und sich darum gekümmert," berichtet Josef Kaiser, Bezirksfeuerwehrkommandant von Braunau am Inn.
"Als eintreffender Notarzt hat man schon die Personen von der Feuerwehr weg vom Unfallort vorgefunden, an einer Stelle wo eine Versorgung möglich war. Wie mehr Notärzte vor Ort waren, hat die Patientenversorgung begonnen. Es sind leider zwei Patienten trotz notärztlicher Maßnahmen am Unfallort leider verstorben. Vier Schwerstverletzte wurden lebensgefährlich verletzt in Krankenhäuser gebracht. Sechs mittelschwer Verletzte ebenso. Insgesamt haben wir eine Patientenzahl von 50 Patienten mit 20 Notärzten versorgt," so Primar Dr. Peter Hohenauer, Leitender Notarzt.
"Es war die erste große Aufgabe, dass wir das Personal alarmieren. Wir haben letztendlich über 150 Sanitäter vor Ort gehabt. Wir haben eine Versorgungsstelle aufgebaut, die Leichtverletzten sind ins Feuerwehrhaus gebracht worden. Das Kriseninterventionsteam war ebenfalls vor Ort und hat die Patienten beziehungsweise auch die angehörigen betreut," so Stefan Brunner vom Roten Kreuz Braunau.
"Der ersten Polizeistreife sind viele viele Leute entgegengekommen, es hat viele Verletzte gegeben. Es ist die Staatsanwaltschaft informiert worden. Wenn heute bei Tageslicht die Begehung der Unfallstelle möglich ist, wird versucht durch Sachverständige die Unfallursache zu eruieren," so Martin Pumberger, Bezirkspolizeikommandant Braunau.
"Ich möchte als Bürgermeister der Gemeinde St. Johann am Walde allen Angehörigen und Opfern mein Mitgefühl aussprechen will und hoffe, dass es bei den Meisten nicht so weit fehlt und dass das so gut wie möglich hinübergeht," so Bürgermeister Gerhard Berger abschließend.
Einer der beiden Verstorbenen ist ein 28-Jähriger aus St. Johann am Walde. Mittlerweile konnte auch die Identität der zweiten getöteten Person geklärt werden, dabei handelt es sich um eine 19-Jährige aus dem Bezirk Braunau.
Das Rote Kreuz hat für Angehörige der Opfer eine Telefonhotline eingerichtet, diese ist unter der Telefonnummer +43(0)732 7644644 erreichbar.
Videostrecke
Zeltfest endet in Tragödie | Dauer: 8:09 | 19.08.2017
Film: laumat.at | Kamera: Matthias Lauber | Schnitt: Matthias Lauber
Gerhard Berger (SPÖ), Bürgermeister St. Johann am Walde | Dauer: 1:54 | 19.08.2017
Film: laumat.at | Kamera: Matthias Lauber | Schnitt: Matthias Lauber
Josef Kaiser, Bezirksfeuerwehrkommandant Braunau am Inn | Dauer: 1:55 | 19.08.2017
Film: laumat.at | Kamera: Matthias Lauber | Schnitt: Matthias Lauber
Primar Dr. Peter Hohenauer, Leitender Notarzt | Dauer: 1:09 | 19.08.2017
Film: laumat.at | Kamera: Matthias Lauber | Schnitt: Matthias Lauber
Stefan Pommer, Rotes Kreuz Braunau am Inn | Dauer: 1:01 | 19.08.2017
Film: laumat.at | Kamera: Matthias Lauber | Schnitt: Matthias Lauber
Martin Pumberger, Bezirkspolizeikommandant Braunau am Inn | Dauer: 0:41 | 19.08.2017
Film: laumat.at | Kamera: Matthias Lauber | Schnitt: Matthias Lauber
Foto: laumat.at/Matthias Lauber
Foto: laumat.at/Matthias Lauber
Foto: laumat.at/Matthias Lauber
Foto: laumat.at/Matthias Lauber
Foto: laumat.at/Matthias Lauber
Foto: laumat.at/Matthias Lauber
Gerhard Berger (SPÖ), Bürgermeister St. Johann am Walde
Foto: laumat.at/Matthias Lauber
Josef Kaiser, Bezirksfeuerwehrkommandant Braunau am Inn
Foto: laumat.at/Matthias Lauber
Primar Dr. Peter Hohenauer, Leitender Notarzt
Foto: laumat.at/Matthias Lauber
Stefan Pommer, Rotes Kreuz Braunau am Inn
Foto: laumat.at/Matthias Lauber
Martin Pumberger, Bezirkspolizeikommandant Braunau am Inn
Foto: laumat.at/Matthias Lauber
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von Matthias Lauber
am 19.08.2017 um 01:40 Uhr erstellt,
am 19.08.2017 um 14:56 zuletzt aktualisiert.